Zahnarztpraxis Dr. M. Lumer in Uster

Die Behandlung der Parodontitis - im Volksmund Parodontose

 

Das Parodontium ist das Zahnbett, also das den Zahn umgebende Gewebe.

Eine Parodontitis (Volksmund: Parodontose) ist eine Entzündung dieser Strukturen, gekennzeichnet durch Knochenabbau (parodont-ose), welchen der Zahnarzt auf Röntgenbildern darstellen kann. Häufig kommen Patienten mit einer Entzündung am Zahnfleisch erst zum Zahnarzt, wenn sie dort Schmerzen oder Bluten verspüren. Da die meisten Parodontalerkrankungen jedoch chronisch verlaufen und erst im späteren Stadium Schmerzen verursachen, empfiehlt sich eine jährliche Kontrolle beim Zahnarzt. So ist es eben oft der Zahnarzt, der den Patienten auf eine Zahnbettentzündung (Parodontitis) hinweist.

Der Parodontologe oder Zahnarzt erhebt zuerst einen Parodontalbefund, wenn er eine Parodontitis in einem kurzen Screening erkannt hat. Der Parodontalbefund besteht unter anderem aus dem Messen der Taschentiefen und der Bestimmung des Lockerungsgrades der Zähne. Für eine genaue Diagnostik sind Röntgenbilder unumgänglich.

Eine Parodontose- bzw. Parodontalbehandlung beginnt zunächst mit der Herstellung hygienischer Verhältnisse, also mit der professionellen Zahnreinigung/Dentalhygiene in der Praxis mit entsprechender Instruktion der patienteneigenen Mundhygiene. Die Basistherapie der Parodontitis besteht in der Kürettage (Ausschaben) der Zahnfleischtaschen bzw. Glätten der Wurzeloberflächen durch den Zahnarzt.

Nach einer Parodontalbehandlung muss eine regelmässige Nachkontrolle (Recall) mit Dentalhygiene in individuell festzulegenden Abständen erfolgen. Eventuell schliesst sich eine weitere chirurgische Behandlung an die Basistherapie an. Dies entscheidet sich bei dem parodontalen Befund nach der Basistherapie.

In bestimmten Fällen empfiehlt es sich, eine mikrobiologische Analyse des Keimspektrums durchzuführen, um die schädlichen Bakterien identifizieren und quantifizieren zu können. Danach werden die schädlichen Keime mit einer gezielten antibiotischen Therapie, ergänzend zur Kürettage, beseitigt.

Einzelne sehr vertiefte Parodontaltaschen oder Zahnfleischtaschen mit resistenten Bakterienstämmen können mit der Lasertherapie gezielt behandelt werden. Die Resultate sind der alleinigen konventionellen Methode überlegen.

Bei ausgedehnten und tiefen Defekten kann es unter Umständen nötig sein, dass nach der systematischen Parodontalbehandlung eine weitergehende Behandlung erforderlich ist. Dabei werden u.a. folgende Therapieformen angewendet.

 

Parodontale Therapien

Parodontale Regeneration

Früher war es nur möglich, eine Reparation parodontalen Gewebes durchzuführen. Heutige Therapien hingegen ermöglichen es, eine Regeneration mit Wiederherstellung der geschädigten parodontalen Strukturen und Funktionen zu erzielen. Dazu werden u.a. Schmelzmatrixproteine verwendet. Neueste Techniken und Schnittführungen (z.B. Tunneltechnik) erlauben schonende Operationen mit beeindruckenden ästhetischen Resultaten.

Gesteuerte Geweberegeneration (GTR, guided tissue regeneration)

Die gesteuerte Geweberegeneration beschäftigt sich mit dem Weichgewebsmanagement und wird bei parodontalen und periimplantären Defekten eingesetzt. Dazu wird z.B. eine Membran über das zerstörte Gewebe angebracht. In manchen Fällen kann die Bindegewebsentnahme durch eine "Mucograft"-Matrix ersetzt werden. Fragen Sie Ihren Zahnarzt.

Knochersatzmaterialien (GBR, guided bone regeneration)

In bestimmten Fällen werden Knochenersatzmaterialien zur Defektdeckung eingesetzt. Dabei kann ein natürliches hochgereinigtes Knochenmineral verwendet werden. Durch die mikro- und makroporöse Struktur werden die Bildung und das Einwachsen von neuem Knochen am Implantationsort begünstigt. In Verbindung mit Körperflüssigkeit transformiert sich das Material unter einer Membran in neuen Knochen und neue Fasern. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Anästhesie.

Parodontalchirurgie

Durch das präzise Wegschneiden von geschwollenem Zahnfleisch oder Transplantation von Mundschleimhaut an Defektregionen (Bindegewebstransplantat) können ästhetische und funktionelle Defizite im Bereich des Zahnfleisches (Gingivarezessionen) behoben werden. Die Deckung von Rezessionen ist notwendig, da ansonsten verschiedene Probleme auftreten und zu einer Verschlechterung der Zahnerhaltung führen können.

Bei Rezessionen besteht die Gefahr der Entstehung von Wurzelkaries, keilförmigen Zahndefekten, Überempfindlichkeiten, Freilegung der Wurzelteilungsstelle bei hinteren Backenzähnen (Molaren) mit der Folge des Entstehens von Schlupfwinkeln für Bakterien und schlecht zu reinigenden Stellen, Knochenabbau und Lockerung von Zähnen. Bei der Rezessionsdeckung wird häufig ein Schmelzmatrixprotein (Emdogain) auf die Wurzel aufgebracht, damit es zur Regeneration des Parodontiums kommen kann. Ohne die Verwendung eines Schmelzmatrixproteins kann es zwar zu einer Reparation, jedoch nicht zu einer echten Regeneration des Parodontiums kommen. Um eine komplette Wurzeldeckung zu erzielen, empfehlen wir bereits ab einer Rezession von 1,5 - 2,5 mm, eine Deckung vorzunehmen.

Der Goldstandard zur Deckung von ausgeprägten Rezessionen ist die Verwendung eines subepithelialen Bindegewebstransplantates.

2011 Teilnahme am "Master course in regenerative and esthetic periodontal therapy" an der Universität Bern (Prof. Dr. A. Sculean).

  • Anwendung einer kollagenen Membran (Mucograft-Matrix)
  • Tunnelierungstechniken

Wir operieren Rezessionsdeckungen mit mikrochirurgischem Instrumentarium und Vergrösserungshilfe.

Nach Abschluss der Parodontalbehandlung ist eine regelmässige Nachkontrolle und professionelle Dentalhygiene in individuell zu ermittelnden Abständen nötig, um eine dauerhafte Gesundung des Zahnhalteapparates zu erzielen.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder eine persönliche Beratung wünschen können Sie unter Tel. 043 399 00 77 einen Termin vereinbaren.

Ihr Zahnarzt in Uster

Dr. Marc Lumer